Leseprobe zu "Wenn Eis schmilzt..."

EINS

Nicht alle sind glücklich, die glücklich scheinen. Manche lachen nur um nicht zu weinen.

„Was willst du hier?“, fragte der mittelalte Mann mit den schwarzen Haaren. Er studierte mich jetzt ein wenig genauer. Irgendwie machte mir das Angst. „Ähm... i-ich wollte doch nur…“, begann ich. „Nerven wolltest du!“, schrie mir der Mann sichtlich genervt entgegen. „Und jetzt sieh zu das du hier rauskommst!“ „Schon gut“, versuchte ich es und riss die schwere Autotür auf.
Verwirrt stapfte ich durch den eisigen Schnee. Es war mir doch tatsächlich schon wieder passiert. Bei einem Einkauf mit meiner Freundin Julia hatte Mum angerufen. Sie hatte gemeint, dass sie draußen warte und ich umgehend zu ihr kommen solle, denn es gäbe eine wichtige Familienangelegenheit zu bereden.
Also war ich, ohne mich von Julia zu verabschieden, rausgerannt und hatte Mum auf dem Parkplatz gesucht. Als ich sie gefunden hatte, hatte ich mich, wie so öfter, mit ihr gestritten.
Meine Mum war geschieden, hatte jedoch seit kurzem einen neuen Freund, Marcus. Nun waren sie verlobt und wollten bald heiraten. Meine kleine Schwester, Alina, mochte Marcus. Das sollte sie auch, weil er in ein paar Tagen bei uns einziehen wollte. Ich konnte mich mit ihm allerdings nicht anfreunden, da er mich wie seine Tochter behandelte. Deshalb versuchte ich den Einzug zu verhindern, oder wenigstens ein wenig hinauszuzögern.
Und dann war ich einfach losgelaufen. Wohin? Das hatte ich nicht gewusst. Und natürlich war ich genau in die offene Autotür des Mannes gefallen. Solche Missgeschicke passierten mir oft; eigentlich sollten sie mich deshalb nicht mehr ärgern, aber ich schämte mich deshalb dafür, weil Julia immer in dem Moment auftauchte und es mit ansah. Natürlich war das echt peinlich, auch wenn ich wusste, dass sich Julia noch nie für mich interessiert hatte.
Auf dem Heimweg musste ich sie also die ganze Busfahrt über neben mir ertragen, denn sie kicherte und lachte mich aus. Deshalb stieg ich ein paar Stationen vor ihr aus. Erst jetzt bemerkte ich, dass es angefangen hatte, stark zu schneien. Also stapfte ich frierend, da ich nur eine dünne Jacke trug, durch den kalten, weißen Schnee. Ich fror bis auf die Knochen, aber das war mir egal.

Gerade wollte ich den Weg in die Eichengasse einbiegen, als ein Kind mit einem Schlitten schnurstracks auf mich zu schlitterte. Ich konnte gerade noch ausweichen, doch fiel der Länge nach hin. Das Kind fing an zu lachen, ich stand auf und merkte, wie mir langsam Tränen in die Augen stiegen. Ich wollte nur noch weg hier. So schnell ich konnte lief ich die Eichengasse entlang und über die kleine Brücke. Ich schlug die Tür unseres Hauses auf und stapfte hinein, schmiss die Stiefel in den Schrank und warf die Jacke weg. Plötzlich stand Grandma vor mir. „Ach Kind, wie siehst du denn aus?", fragte sie mitleidig, „Du holst dir noch den Tod!“ „Nein, nein Grandma, das geht schon“, wimmerte ich und lief in mein Zimmer, dann zu dem Spiegel. Erst jetzt sah ich, dass ich von Kopf bis Fuß mit Schnee bedeckt war. Ich zog so schnell es ging meine Sachen aus und meinen Schlafanzug an. Kaum war ich in meinem Bett, merkte ich, wie die Tränen erneut kamen. Alles was jetzt passiert, ist egal...

darf ich diese Geschichte auf unserer Homepage veröffentlichen?

Natürlich, dann wird sie vielleicht eher gekauft, sobald sie gedruckt wird xD

Ich werde sie morgen gleich veröffentlichen :-)

Meinst du wirklich, der Verlag wird dein Buch an nehmen? An welchen Verlag willst du es denn schicken? Erfüllst du die Anforderungen vom Verlag?

Neuling Anzahl der Beiträge : 5 Coins : 9 Anmeldedatum : 09.05.14

du kannst ziemlich gut schreiben.

@naoan:

Ihr zwei müsstet euch doch noch von People-Point kennen oder?

An welchen Verlag? Darüber soll man angeblich erst nachdenken, wenns fertig ist. Ich schau mich aber schon um.
Also, ich werds suf jeden fall versuchen!