Erdzeit: 16105838 Archenzeit: 01010000
Arche Null-Eins-Sechs sah von weitem aus, wie eine selbstgedrehte Zigarette aus dessen beiden Enden noch sehr viel Tabak heraus kam. Die zylindrische Struktur hatte einen Durchmesser von 16 Kilometern und eine Länge von 110 Kilometern. Arche Null-Eins-Sechs war die größte Arche, die gebaut worden war und sie bot 15 Millionen Menschen eine Welt zum leben. Die 33 Fähren sahen neben ihr aus wie Staubkörner.
Jan-Ana schaute durch den Schlitz hinaus in den Raum. Die Arche konnte sie nur anhand eines dunklen Schattens, der die Sterne verdeckte, ausmachen. Und der Schatten wurde rasch größer und größer, bis bald nichts anderes mehr zu sehen war.
„Ki?“
„Jan-Ana?“
„Wie kommen wir ins Innere der Welt, wenn sie sich bereits dreht?“
„Mach dir keine Sorgen.“
Jan-Ana zuckte mit den Schultern. Sie setzte sich zurück in ihren Sitz.
„Wir sind in einer Umlaufbahn um die Arche“, sagte Ki nach einer Weile. „Jetzt warten wir auf die anderen.“
„Es könnte doch sein, dass Fiona und Ultard auf einer dieser Fähren sind“, sagte Jan-Ana laut aber mehr zu sich selbst, als zu Ki. „Ki? Stimmt es, dass jede Familie ein eigenes Haus bekommt?“
Die künstliche Intelligenz antwortete nicht. Und erst nach einer Weile, als Jan-Ana nicht mehr damit rechnete, stellte er eine Frage: „Vermisst du, Fiona und Ultard?“
Ein Seuftzen und ein Schulterzucken.
„Ich weiß nicht. Ich meine, ich kenne sie noch nicht lange.“
„Sind sie für dich, so etwas, wie Eltern?“
Jan-Ana machte den Mund auf, um zu sprechen, hielt dann aber inne. Sie blickte zum holografischen Bildschirm auf. Dieser zeigte nur das selbe dunkle Bild, dass sie auch durch den Schlitz beobachtet hatte.
„Kann sein“, sagte sie knapp. Es kam ihr merkwürdig vor, sich mit jemanden zu unterhalten der gar nicht da war, mal ganz davon abgesehen, dass es sich dabei um Ki handelte. Die künstliche Intelligenz, die Zuhause auf der Erde dafür sorgte, dass nachts die Lichter auf den Straßen angingen und die Klospüllung funktionierte. Einfach surreal und Jan-Ana hätte auch nie gedacht, dass Ki zu solchen Gesprächen imstande war.
„Jan-Ana? Fiona und Ultard sind nicht auf den Fähren, es tut mir Leid.“
„Okay“, flüsterte sie.